Berufungen in den USA: Die Akteure

Die Funktion einer Berufung liegt im US-amerikanischen System einfach gesagt darin, ein höheres Gericht damit zu beauftragen, einen Rechtsakt einer gerichtlichen Vorinstanz zu prüfen.

Während die breite Masse für gewöhnlich eine gute Vorstellung von einem Gerichtsverfahren besitzt, unterscheidet sich die Struktur eines Berufungsverfahrens jedoch erheblich von diesem (der nächste Beitrag wird detaillierter darauf eingehen). Zum Beispiel ändern sich die Bezeichnungen und die Rollen der Parteien. Während die Parteien in einem Gerichtsverfahren normalerweise als plaintiff (Kläger) und defendant (Beklagter) bezeichnet werden, wird die in die Berufung gehende Partei als appellant (Rechtsmittelführer oder Berufungskläger) und jene Partei, die das Urteil der gerichtlichen Vorinstanz verteidigt, als appellee (Berufungsbeklagter) oder respondent (Rechtsmittelbeklagter) betitelt. Manchmal werden diese Bezeichnungen auch mit ihren entsprechenden Rollen des einschlägigen Gerichtsverfahrens kombiniert wie z.B. plaintiff-respondent oder defendant-appellee.

Besonders und auch anders als an einem Prozessgericht ist die Tatsache, dass eine Berufungsklage nicht nur von einem einzelnen Richter, sondern von einem Gremium angehört wird. Je nach Gericht kann dieses Gremiums eine beliebige Mitgliederanzahl zwischen drei Richtern und allen Richtern des Gerichts, auch als Anhörung en banc bezeichnet, aufweisen. In den Bundesgerichtsbezirken (Federal Circuits) außer dem Neunten Bezirk (Ninth Circuit) können dies zwischen sechs und 17 Richter sein. Obwohl ein Berufungsgericht wiederum eine Vielzahl von Richtern besitzt, wird man die Geschworenen (jury) dort vergeblich suchen, da deren Rolle auf Prozessgerichte beschränkt bleibt.

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Berufungen in den USA: Das Verfahren